Ein Kerngedanke der Systemischen Therapie ist, dass wir Menschen in Systemen (Familie, Paarbeziehung, KollegInnen u.a.) leben und jedes individuelle Problem eine Störung im System widerspiegelt. Jede Störung erfüllt dabei einen Zweck für das (wenn auch „kranke“) System.
Persönliche Weiterentwicklung und seelisches Wachstum finden vor allem in Beziehung statt. Im Kontakt mit Menschen werden Freude, Berührung, Trost, Liebe erlebt, aber auch Angst, Ärger, Trauer und Verzweiflung. Das Gegenüber ist ein Spiegel der eigenen Person. Es entsteht Resonanz. Gefühle sowohl der Zugehörigkeit als auch der Einzigartigkeit werden aktiviert. Sich selbst im Kontakt mit anderen zu verstehen, ist ein lebenslanger Erkenntnisprozess.
Der Schlüssel zum Verständnis und zur Veränderung von Problemen liegt also in den Beziehungsprozessen mit anderen Menschen. Wie Menschen miteinander umgehen, beeinflusst ihr Denken und Handeln. Über ihre Kommunikation, ihre Verständigung miteinander, entstehen Gefühle. Ist die Kommunikation schwierig oder gestört werden unangenehme Gefühle erlebt. Gleichzeitig werden die Situation und das Verhalten des Gegenübers interpretiert und bewertet.
Die Probleme, die Sie in die Psychotherapie einbringen, beschreiben somit ein Ungleich-gewicht in Ihrem zwischenmenschlichen Miteinander, bzw. gestörte Kommunikationsmuster. Die Lösung besteht darin, diese ungünstigen Muster zu erkennen, ihren Sinn zu verstehen und sie zu verändern.